Moos wird gewachsen sein
Performance von Bertilla Spinas und Philippa Jochim

Bertilla Spinas und Philippa Jochim rücken die Panzersperren als heutigen Ort wieder ins Blickfeld und erproben daran exemplarisch Praktiken des Überwachsens und Überwucherns, des Tarnens und Zudeckens. Sie überführen Panzersperren-Moos in den Ausstellungskontext und nehmen damit Bezug auf die Reinigung der Panzersperren, welche von Festungsvereinen verrichtet wird und dazu dient, den Mythos der Wehrhaftigkeit der Schweiz im Zweiten Weltkrieg aufrechtzuhalten. «Moos wird gewachsen sein» nimmt diese Handlung auf und stellt sie performativ infrage. Das Moos wird zur Protagonistin einer widerständigen und vielstimmigen Erinnerungskultur, eine Art Topografie des Gedenkens. Wie lässt sich Erinnerung in Handlungen übersetzen? Wie werden wir in Zukunft erinnern? Woran müssen wir (ge)denken? 

Zur Ausstellung «Vergangenheit im Vorgarten»:
Seit dem Zweiten Weltkrieg finden sich seltsame Steinblöcke in der Landschaft. Die Ausstellung lässt das vermeintliche Relikt Panzersperre mit einem Mal aus der Vergangenheit zurück in die Gegenwart treten.